Allgemeines über Chinchillas

Ein Chinchilla kann bei artgerechter Haltung und liebevoller Pflege ganze 18 bis 22 Jahre alt werden. Da Chinchillas Gruppentiere sind, müssen sie mindestens zu zweit gehalten werden. Sie sind dämmerungs- bzw. nachtaktiv und sollten deshalb tagsüber relativ abgeschirmt von allem Lärm sein. Trotz allem passen die meisten Chinchillas sich aber dem Lebensrhythmus ihrer Halter an und haben rund um die Uhr immer wieder einmal kurze aktive Phasen. Chinchillas sind sehr neugierige und aufgeweckte Tiere, die allerdings einen ausgeprägten eigenen Willen haben. Sie sind friedlich, meist keck und werden zahm. Allerdings lassen sie sich nicht gerne festhalten.

Da diese Nager sehr bewegungsfreudig sind, brauchen sie eine große Voliere mit Kletter- und Springmöglichkeiten, die in unterschiedliche Etagen aufgeteilt ist.
Chinchillas machen relativ viel Dreck, da sie nicht stubenrein zu bekommen sind. Der Kot ist fest, wird aber gerade im Freilauf durch die viele Bewegung im Takt überall verteilt. Zur Fellpflege benötigen sie ein Sandbad mit sehr feinem Sand, der ohne entsprechenden Seitenschutz ebenfalls weiträumig verteilt wird.

Chinchillahaare sind sehr fein und werden in Schreckreaktionen und beim Fellwechsel abgestoßen. Deshalb können sie bei empfindlichen Menschen Allergien auslösen.
Das Chinchilla ist auch in den Fütterungsbedingungen nicht einfach zu halten. Von allen Heimnagern haben sie neben den Degus die strengste Diät zu halten. Frischfutter und Leckerchen dürfen nur selten und nach Verträglichkeit gereicht werden.

Käfigstandort
Der Standort des Käfigs sollte möglichst so gewählt werden, dass die Chinchillas nicht in Bereichen stehen, wo starke Zugluft herrscht oder tagsüber Lärmbelästigung das Tier beim Schlaf stören. Grundsätzlich gilt, dass man tagaktive Tiere nicht mit nachtaktiven Chinchillas in einem Raum halten sollte! Auch sollte die Luft im Chinchilla-Zimmer möglichst trocken und nicht zu warm (max. 25 Grad) sein.

Pflichten
Heu, Pellets und Wasser sollte den Chinchillas täglich FRISCH angeboten werden. Die Reinigung des Käfigs sollte je nach Größe erfolgen, wird jedoch mindestens einmal Wöchentlich empfohlen. Das Reinigen der Sitzbretter ist je nach Bedarf nötig (Verunreinigungen durch Kot und/oder Urin sollten aufgrund der Keimbildung zügig entfernt werden). Die Chinchillas sollten jeden Abend auf ihre Gesundheit kontrolliert werden. Am besten merkt man negative Veränderungen, wenn man den Chinchillas täglich Freilauf gewährt und sie sich anders Verhalten als sonst üblich und/oder wenn sie weniger Fressen als gewohnt.

Urlaub
Bitte denken Sie daran, sich auch um eine kompetente Urlaubsbetreuung Gedanken zu machen. In einer Gemeinschaft wie der IG Chinchilla betreuen wir unsere Tiere während dieser Zeit gerne gegenseitig.

Was Chinchilla absolut nicht mögen:
- tagsüber permanent im Schlaf gestört werden
- hastig gegriffen und eng gekuschelt werden, das Chinchilla kommt zum Menschen und zeigt damit seine Zuneigung
- falsches Futter auch wenn's mit Freude verspeist wird -> endet mit Verstopfung oder Durchfall und kann tödlich ausgehen oder die Symptome (Leberverfettung) zeigen sich im späteren Alter (da kann auch kein Tierarzt mehr helfen)
- falscher Sand -> zerstört und verfilzt das Fell

Wer hält Chinchillas?
Chinchillas sind ganz besondere und sensible Tiere. Obwohl sie so niedlich und süß aussehen, wollen sie nicht gekuschelt und geknuddelt oder viel gestreichelt werden und sind daher gerade für Kinder gänzlich ungeeignet, da diese oft nicht verstehen, dass man Tiere nicht zwingen darf. Durch das evt. Quetschen oder gewaltsame Festhalten können sie ihnen schwere Verletzungen zufügen. Zu dem spielen die unterschiedlichen Aktivzeiten von Kindern und Chinchillas eine große Rolle.

Ideal sind sie aber für Berufstätige, tagsüber haben die Chinchilla ihre Ruhe und abends wenn man nach Hause kommt, wird man von Ihnen schon sehnsüchtig erwartet, um Ihnen Auslauf und ein bisschen Geselligkeit zu bieten. Während des Auslaufes kommen sie immer wieder zu einem hin, hüpfen freiwillig auf einem rum, wenn man sich zu ihnen auf den Boden setzt. Sehr zutrauliche Chinchillas lassen sich auch gern von ihrer Vertrauensperson kraulen oder gar auf der Schulter herumtragen.